Seenland-Route: Hinaus ins Blaue
Der Jahrzehnte dauernde Landschaftswandel lässt sich auf der Seenland-Route in nur fünf Tagesetappen erleben. Alle Stadien der Flutung – vom stillgelegten Tagebau bis zum fertigen See – sind auf den 191 Radkilometern zu sehen.
Ein Fahrradurlaub mit Freunden ist eine wunderbare Sache. Noch dazu wenn es für einige Tage in eine neue Seenlandschaft geht. Ausgangspunkt ist der Großräschener See, der gerade fertig geflutet wird. An der ehemaligen Tagebaukante stehen die IBA-Terrassen, die Einblicke in die Entstehung der Seen und die Entwicklung des Stadthafens geben.
Auf der ersten Etappe in Richtung Spremberg erstrecken sich die jungen Seen wie an einer Perlenschnur aufgezogen. Es lässt sich unschwer erahnen, wie viel Spaß es machen wird, in wenigen Jahren mit dem Sportboot oder Fahrgastschiff über den Seenverbund zu schippern. Die Sonne lässt die Seen glitzern. Auf halber Strecke plätschert das Wasser im künftigen Blunoer Südsee. Noch fehlen einige Meter in der Höhe. Erdfarbene, sandige Erhebungen zeigen sich am Ufer gegenüber. Hinterlassen hat sie der Bergbau. „Was für eine Kulisse!", kommentiert Felix überrascht, der gemeinsam mit seinen beiden Freunden auf der Seenland-Route unterwegs ist. Matthias nickt: „Das sieht man nicht alle Tage."
Es lässt sich unschwer erahnen, wie viel Spaß es machen wird, in wenigen Jahren über den Seenverbund zu schippern.
Ortswechsel, rund 50 Kilometer weiter
Die Sonne strahlt. Der Bärwalder See liefert den perfekten Grund für eine Pause: weitläufige feine Sandstrände und klares Wasser. Am Boxberger Ufer heißt es also für alle drei, nichts wie raus aus den Klamotten und rein in den See. Allerdings steht am Bärwalder See viel mehr auf dem Programm als reines Badevergnügen. Denn wer Lust hat, skatet auf dem Seerundweg, frönt seiner Leidenschaft für Kultur unter freiem Himmel im „Theater im Ohr“, setzt die Segel oder chartert ein Motorboot. Aus der geplanten kurzweiligen Erfrischung werden zwei ausgedehnte Stunden im Angesicht des Sees. Clemens döst im Strandkorb: „Hier gefällt’s mir!“
Zwei Tage später, circa 70 Kilometer und fünf Seen weiter
Der Aussichtsturm am Sornoer Kanal entlockt den drei Radlern ein erstes „Wow!“ Die Landmarke steht symbolisch für den Wandel. Aus 30 Metern Höhe bietet sie einen Blick gleich auf vier Seen. Der Stahl, aus dem die Landmarke errichtet wurde, rostet an der Oberfläche besonders schnell und erinnert bewusst an die industrielle Entstehungsgeschichte des Lausitzer Seenlandes. Schnell noch eine Limo bevor es weitergeht. „Wir nennen den Turm rostiger Nagel“, weiß der Wirt im Imbiss. Der Radweg führt am Ufer des Senftenberger Sees weiter. Dann ist das Tagesziel der vorletzten Etappe mit dem Hafencamp schon fast in Sichtweite.
Service für Radurlauber
Der Radweg durchzieht die Region von Nordwest nach Südost und wieder zurück. Die Tour führt über größtenteils asphaltierte Radwege und Fahrradstraßen, wenige Nebenstraßen und unbefestigte Wege mit wenigen Steigungen. In radlerfreundlichen Bett & Bike-Unterkünften an der Strecke, wie im Ferienhof Radlerslust am Senftenberger See, kann man sich rundum fühlen. Die Seenland-Route ist buchbar als Pauschale. Jeden Tag stehen dann zwischen 30 und 45 Kilometer auf dem Programm. Um das Gepäck braucht man sich nicht zu kümmern, es wird transportiert.
Tipp
Das Faltblatt Seenland-Route inklusive Karte mit Routenverlauf gibt Empfehlungen für Sehenswertes und fahrradfreundliche Unterkünfte entlang der Strecke.