26.11.2020
Mit Rollstuhl und Kinderwagen an den Badestrand
Workshopreihe im Lausitzer Seenland macht die Region fit für die Umsetzung von barrierefreien Wasserzugängen. Nach einer Untersuchung an vier Modellseen wurden nun die Empfehlungen für die Praxis präsentiert.
Alle Lebensbereiche sollen für Menschen mit und ohne Behinderung erreichbar, zugänglich und nutzbar sein – auch im Urlaub. Der Tourismusverband Lausitzer Seenland e.V. als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Leichter Reisen - Barrierefreie Urlaubsziele in Deutschland“ setzt sich für einen barrierefreien Urlaub im Lausitzer Seenland ein. Um touristischen Akteuren in Brandenburg eine Hilfestellung beim Sprung von der Theorie in die Praxis zu bieten, unterstützte das Clustermanagement Tourismus/Gesundheitswirtschaft in Zusammenarbeit mit der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH den Tourismusverband Lausitzer Seenland e.V. im letzten und diesem Jahr mit lokalen Workshops. Diese wurden mit der fachlichen Expertise von NeumannConsult und tourismus plan B GmbH begleitet. „Seit vielen Jahren setzt sich das Land Brandenburg aktiv für Barrierefreiheit im Tourismus ein. Seit knapp zwei Jahren gibt es zum Beispiel einen aktuellen Praxisleitfaden zum Barrierefreien Tourismus, der auf www.tourismusnetzwerk-brandenburg.de/barrierefrei verfügbar ist. Da die barrierefreie Angebots-, Produkt- und Infrastrukturentwicklung vor allem vor Ort stattfindet, möchten wir nun die Kommunen und Regionen Brandenburgs noch besser dabei unterstützen, die Inhalte des Leitfadens lokal umzusetzen. Mit unseren extern begleiteten Workshops geschieht das sowohl live als auch digital. Ich freue mich, dass das Lausitzer Seenland sich aktiv an der Workshop-Reihe beteiligt hat. Denn mit barrierefreien Angeboten können sich touristische Anbieter, Orte und Regionen profilieren und ihre Wettbewerbsposition verbessern“, so Kerstin Lehmann, Referentin Barrierefreies Reisen bei der TMB.
Nachdem 2019 die Entwicklung barrierefreier Angebote für Menschen mit Seheinschränkungen im Lausitzer Seenland im Fokus der Workshops stand, wurde in diesem Jahr der Schwerpunkt auf die barrierefreie Infrastrukturgestaltung gelegt. Als Wasserlandschaft mit mehr als 20 neuen Seen ist die Zugänglichkeit zum Wasser für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen ein wichtiger Bestandteil einer Reise. Ziel der Workshops war es barrierefreie Wasserzugänge im Lausitzer Seenland zu entwickeln und zu stärken und den Kommunen eine Planungshilfe für die praktische Umsetzung an die Hand zu geben. „Für das Lausitzer Seenland ist es wichtig, ein barrierefreies Gesamtangebot zu entwickeln, das sich über möglichst viele Elemente der Servicekette erstreckt. Dazu gehören auch die Erlebnisse und Aktivitäten auf und mit dem Wasser. Hier gilt es Lücken zu schließen. Der Zugang zum Wasser, Boot fahren und das barrierefreie, komfortable Baden sollte für alle Gäste mit und ohne Handicap ermöglicht werden“, erklärt Kathrin Winkler, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Lausitzer Seenland e.V.
So wurde im März in einem Workshop mit dem Experten Dr. Kai Pagenkopf von NeumannConsult sowie Vertretern der Mitgliedskommunen, Zweckverbänden, Landkreisen und der Arbeitsgruppe „Barrierefrei“ des Tourismusverbandes Lausitzer Seenland e.V. erarbeitet, welche Anforderungen es an barrierefreie Wasserzugänge gibt, wie barrierefreie Strandzugänge gestaltet und bauliche Barrieren beseitigt werden können. Zudem wurden gemeinsam geeignete Orte im Lausitzer Seenland identifiziert, um umsetzbare Lösungen für die Praxis zu entwickeln. Im August wurden Badestrände am Großräschener See, Bergheider See, Geierswalder See und Knappensee von Kai Pagenkopf bei Vor-Ort-Besuchen unter die Lupe genommen und Planungsempfehlungen zur Umsetzung entwickelt. Untersucht wurden an den vier Seen die Parkplätze und die Anbindung an den ÖPNV, der Zugang zum Strand und ins Wasser sowie die begleitende Infrastruktur, wie Ausschilderung, Sanitäranlagen und Umkleiden. In einem weiteren digitalen Workshop im November erfolgte die Präsentation der Empfehlungen zur Umsetzung von barrierefreien Strandzugängen vor den Mitgliedskommunen, Zweckverbänden und Landkreisen. So können mögliche Barrieren durch Strandmatten, Rampen, Handläufe sowie Strand- und Wasserrollstühle überwunden werden.
„Das Lausitzer Seenland ist ja bereits seit vielen Jahren eine Leuchtturm-Region im barrierefreien Tourismus Brandenburgs. Umso wichtiger ist es, dass auch die vielen laufenden und zukünftigen Infrastrukturplanungen das Thema Barrierefreiheit gebührend berücksichtigen. Wir würden uns freuen, wenn der Workshop, die Begehungen vor Ort und die Folgetermine dazu einen Teil beitragen konnten“, resümiert Dr. Kai Pagenkopf.
Presseanfragen:
Tourismusverband Lausitzer Seenland e.V.
Katja Wersch (Öffentlichkeitsarbeit/ Marketing)
Am Stadthafen 2, 01968 Senftenberg
Tel. 03573 / 7253000, Fax 03573 / 7253009
presse@lausitzerseenland.de
www.lausitzerseenland.de
Presseinformation 26.11.2020
Fotos zur Veröffentlichung
Folgende Fotos von barrierefreien Wasserzugängen am Bärwalder See und Senftenberger See erhalten Sie frei zur Veröffentlichung in Zusammenhang mit dieser Meldung. Der Bildnachweis "Tourismusverband Lausitzer Seenland, Nada Quenzel" ist bei Veröffentlichung anzugeben.